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Zum Turnierbesuch im letzten Großherzogtum der Welt

Tröbitz, den 29. 10. 2008

Der Badminton-Verband Berlin-Brandenburg e.V. delegierte Natalie Wendt zum „4. Luxembourg Youngsters International" vom 24.-26.10.2008. Die Nachwuchsathletin bereitete sich auf dieses Highlight unmittelbar zuvor gemeinsam mit der Landesauswahl am Heimatlandesstützpunkt Tröbitz vor. Den letzen Schliff holte sich die Schülerin des Elsterschlossgymnasiums Elsterwerda in den sieben intensiven Trainingseinheiten der ersten Herbstferienwoche bevor es nach einem Regenerationstag nach Luxemburg ging. Nach 8-stündiger Fahrt und erstaunter erster Blicke über das Sportzentrum „Coque" wurde in das integrierte Hotel eingecheckt. Erste Bekanntschaft mit der Spielarena konnte gleich beim anschließenden Abendtraining gemacht werden. Gut durchbewegt und hungrig, schloss sich der Abend voller Erwartung auf den ersten Turniertag beim gemeinsamen Essen der kleine brandenburgischen Delegation.

 

Zwölf Nationen sandten ihre Nachwuchsathleten zum internationalen Vergleich in den Einzel- und Doppeldisziplinen. Der Samstag war gekennzeichnet durch langwierige Qualifikationsspiele in der Einzeldisziplin. Natalie spielte sich locker die KO-Runde - lediglich gegen die Russin, Ekaterina Kut, musste sie noch einmal hoch konzentriert bleiben, denn lediglich die Gruppenersten qualifizierten sich in die Hauptrunde.

 

Hier konnte Beelen Pressence von Beginn an zu einem ausgeglichenem Viertelfinalmatch beitragen. Natalie kontrollierte aber zunehmend das Spiel, indem sie lange Ballwechsel sicher für sich beendete. Dadurch schwanden die Kräfte der Belgierin, dennoch drängte sie die Tröbitzerin in die Verlängerung. Natalie blieb cool und machte den Sack bei 25:24 zu. Der zweite Durchgang verlief ähnlich. Hier profitierte Natalie von besserer Fitness und folglich besserer Konzentration. Mit dem Satz- und Gesamtsieg endete der erste Turniertag am späten Abend. Etwas müde aber auch hungrig führte ein kleiner Abendspaziergang ins „Spaghetti Palace".

 

Der zweite Turniertag begann mit den Doppeldisziplinen. Hier standen die Vorzeichen für die Tröbitz-Bischmisheimer Paarung Wendt/Jungmann nicht so schlecht. Natalie, bereits unter den besten vier im Einzel angekommen, und ihre Partnerin Anna knapp in der Gruppenphase gescheitert, fanden schnell zusammen. Druckvoll und ohne echte Chance für das generische Luxemburger Paar zogen sie in das Halbfinale ein. Hier bezwangen beide das Bischmisheimer Duo Bender/Petry deutlich in zwei Sätzen und standen „verdient" im Finale. Zeitgleich ereignete sich ein Einspruch gegen dieses Spiel aus den eigenen Reihen der Bischmisheimer. Der Verein übermittelte bei der Anmeldung ein falsches (zu junges) Geburtsdatum von Anna Jungmann. Sie hätte in der Altersklasse U15 starten müssen. Die Regularien sehen eine sofortige Disqualifikation vor. In einem Beratungsgespräch mit Turnierchef und Landestrainer Thomas Riese konnte eine Lösung aufgrund der unmittelbar eingetretenen Situation und FÜR die Kinder gefunden werden. Wendt/Jungmann konnten, mit dem Wissen nur Platz 3 belegen zu können, das Finale gegen die Österreichischen Top-Spielerinnen Seebacher/Ertl antreten. Unbeirrt der bereits feststehenden Maximalplatzierung, denn im Vordergrund dieser Leistungssportmaßnahme stand das Sammeln von Erfahrungen und Spielen gegen starke Konkurrenten, begingen sie das Endspiel. In drei kampfbetonten und mitreißenden Sätzen behielten Natalie und Jana mit 22:20 die Oberhand.

 

Im Mädcheneinzel-Halbfinale U13 traf Natalie bereits zuvor auf Aude Meyer aus Luxemburg. Nach gegenseitigem Abtasten bis Mitte des ersten Satzes hatten beide Spielerinnen ein Konzept entwickelt, ihre Gegnerin zu besiegen. Keine konnte sich jedoch durch einen Punktvorsprung absetzen. Knapp ging der erste Satz mit 21:19 an Meyer. Im zweiten Satz bemühte sich die Tröbitzerin sehr das Blatt noch einmal zu wenden. Die Luxemburgische Spielerin spielte konsequent in Natalies Problembereiche. Dadurch gelang kein eigener Spielaufbau, denn immer wieder brachte die präzise Spielweise Natalie unter enormen Druck, den sie nicht neutralisieren vermochte. Doch das willentliche Aufbäumen Natalies erhielt die Hoffnung auf den Entscheidungssatz. Am Ende spielte Aude Meyer sehr konzentriert und brachte ihr Spiel mit 21:14 nach Hause. Natalie Wendt erreichte schlussendlich den 3. Platz.

 

Eine Quintessenz dieser Turnierreise lässt sich schwer zusammenfassen. Sehr viele, neue und herausragende Eindrücke überlagern sich. Eins steht jedoch fest - Luxemburg war in jeder Hinsicht eine Reise wert.

 

29.10.2008 / Thomas Riese

 

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